Netzwerk Kirche + Corona - Schweiz<\/span><\/a><\/div>\n\n\n\nEr \u00fcbt Gewalt mit seinem Arm und zerstreut, die hoff\u00e4rtig sind in ihres Herzens Sinn. Er st\u00f6\u00dft die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen f\u00fcllt er mit G\u00fctern und l\u00e4sst die Reichen leer ausgehen. Lukas 1,51-53
<\/b>In der Schriftlesung zum 4. Advent finden sich im Magnificat diese markanten Worte Marias. Advent und Weihnachten d\u00fcrfen nicht auf besinnliche T\u00f6ne und von Geschichte und Politik losgel\u00f6ste Realit\u00e4ten reduziert werden. Vielmehr markieren sie den Anfang umfassender Umw\u00e4lzungen auf Erden: Gott l\u00e4sst seine Muskeln spielen, bietet den stolzen Herrschern die Stirn und erbarmt sich \u00fcber die Erniedrigten.
Heute s\u00e4he sich Maria wohl Plagiatsvorw\u00fcrfen ausgesetzt, stimmt doch bereits gegen Ende der Richterzeit eine unerwartet schwanger gewordene Frau einen \u00e4hnlichen Lobpreis an: Der HERR t\u00f6tet und macht lebendig, f\u00fchrt ins Totenreich und wieder herauf. Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erh\u00f6ht. Er hebt auf den D\u00fcrftigen aus dem Staub und erh\u00f6ht den Armen aus der Asche, dass er ihn setze unter die F\u00fcrsten und den Thron der Ehre erben lasse<\/i> (1. Samuel 2,6-8). Mit der Geburt Samuels steht eine Zeitenwende an. Die korrupte Priesterfamilie Elis geht unter, die Zeit der Richter kommt an ihr Ende. Doch: Ein neuer Priester ist zugesagt, ein K\u00f6nig versprochen!
Mit der Geburt Jesu sind auch die M\u00e4chtigen seiner Zeit angez\u00e4hlt. Sie geben sich nach aussen hin als die Guten, die das Wohl des Volkes im Blick haben: Die K\u00f6nige herrschen \u00fcber ihre V\u00f6lker, und ihre Machthaber lassen sich Wohlt\u00e4ter nennen<\/i> (Lukas 22,25). Doch die Fassade br\u00f6ckelt gewaltig. Der Tempel in Jerusalem ist zur gierigen R\u00e4uberh\u00f6hle geworden und wird bald zerst\u00f6rt werden (Lukas 19,46). Auch die stolzen K\u00f6nige in Jerusalem und Rom missbrauchen ihre Macht und sollten besser rechtzeitig auf den rechten Weg zur\u00fcckkehren. Der kommende K\u00f6nig schafft n\u00e4mlich einen neuen Tempel und bringt ein neues K\u00f6nigtum! Wohl allen, die auf ihn trauen!
Sein Weg \u00fcberrascht. Sein Weg ist der Weg des Wortes und der Wahrheit. Der t\u00e4tigen Liebe, hin bis zu seinen Feinden. Der kompromisslosen Treue, die Unrecht und Leid erduldet. Sein Weg f\u00fchrt ins Totenreich und wieder hinauf. Er wurde arm und erniedrigt. Er wurde reich und erh\u00f6ht. Zur Rechten des Vaters hat er sein K\u00f6nigtum empfangen. So<\/i> l\u00e4sst Gott zuerst seine Muskeln spielen: Er selbst tr\u00e4gt das Gericht, auch f\u00fcr die Gewaltigen. Und bietet K\u00f6nig, Priester und Volk Zeit zur Umkehr.
M\u00f6ge Gott uns in dieser Advents- und Weihnachtszeit den n\u00f6tigen Raum zur Umkehr schenken, damit wir den vermeintlichen Wohlt\u00e4tern widerstehen und uns neu dem K\u00f6nig der K\u00f6nige anvertrauen. Sein Weg hat Zukunft und Bestand.<\/div>\n\n